Die Deutsche Gesellschaft für Flöte e.V.
Angefangen hat es mit dem Wunsch von zwei Flötisten in deutschen Kulturorchestern, nach amerikanischem Vorbild, einen Zusammenschluss Gleichgesinnter zu initiieren. In ihm sollten Querflötisten/innen aller Leistungsstufen, Amateure sowie professionelle, Lehrer/innen und Musiker/innen in Orchestern sowie Studierende ein Forum zum gegenseitigen Austausch finden. So wurde am 3. Juli 1985 in Frankfurt a.M. die Deutsche Gesellschaft für Flöte e.V. (DGfF) gegründet.
Heute hat die DGfF nicht nur ihren Platz im Rahmen der Flötengesellschaften auf der ganzen Welt gefunden – sie ist von der Mitgliederzahl her die größte europäische Flötengesellschaft – , sie gehört auch zu den mitgliederstärksten Vereinigungen in Deutschland, die ein einzelnes Instrument bzw. eine Instrumentengruppe vertreten (2000 Mitglieder). Flöte aktuell, die offizielle Zeitschrift der DGfF erscheint vier Mal im Jahr und enthält neben aktuellen Mitteilungen Porträts, instrumentenkundliche Beiträge, stilhistorische Untersuchungen - auch über die Flöte im Jazz -, Informationen über Wettbewerbe, Rezensionen von Büchern, Noten und CDs, Hinweise aus der pädagogischen Praxis und Fluteenie für Kinder und Jugendliche.
Internationale Flöten Festivals wurden seit 1989 in 2- bis 3-jährigem Turnus von der DGfF veranstaltet. Diese drei Tage bieten in komprimierter Form: eine Instrumenten- und Notenausstellung, diverse Workshops zu den verschiedensten Themen, Meisterklassen mit den teilnehmenden Solisten/innen und Konzerte fast rund um die Uhr. Als Solisten/innen waren bis jetzt über 200 Flötisten/innen zu hören, darunter Aurèle Nicolet, Jean-Pierre Rampal, Paul Meisen, Konrad Hünteler, William Bennett, Trevor Wye, Susan Milan, Andrea Lieberknecht, Henrik Wiese, Emily Beynon, Michael Kofler, Ransom Wilson... diese Reihe ließe sich endlos fortsetzen oder auch ergänzen durch Orchester wie die Budapest Strings, La Stagione Frankfurt, Streichquartette, Trios und Bläserquintette, Flötenorchester… Im Laufe der Jahre hat die DGfF einige herausragende Persönlichkeiten des Musiklebens zu Ehrenmitgliedern ernannt: die Flötenbauer Albert Cooper † Helmuth Hammig † und Jörg Rainer Lafin, die Flötisten Trevor Wye, Peter-Lukas Graf, Jean-Pierre Rampal †, Aurèle Nicolet †, Karlheinz Zoeller †, Paul Meisen, Konrad Hünteler, Sir James Galway und Rüdiger Jacobsen.
In der Zeit zwischen den Festivals veranstaltet die DGfF sog. Flute Days. Das sind kleinere Veranstaltungen mit ca 100-200 Teilnehmenden, die sich meist mit einem Hauptthema beschäftigen, z.B. Peter-Lukas Graf zum 90.Geburtstag in München, Louis Lot Flöten in Hamburg etc.
Es finden regelmäßig Kurse statt, in denen sich mit pädagogischen oder auch interpretatorischen Fragen beschäftigt werden.
Ursprünglich als Bienale konzipiert hat der Internationale Wettbewerb der DGfF für junge Flötistinnen und Flötisten eine große Resonanz erfahren. Auf Grund der Corona Krise wurde er dieses Jahr zum ersten Mal online durchgeführt. Wir erhielten 132 Bewerbungen aus 22 Ländern. Das Niveau war erfreulicherweise hoch. Die Beiträge der Preisträger sind auf unserer Website zu sehen. Dieser internationale Erfolg veranlasste uns den Wettbewerb 2021 wieder online auszuschreiben.
Unser nächstes Internationales Flöten Festival sollte Ende September in der Musikhochschule in Freiburg stattfinden. Dieses wurde wegen Corona auf den 11.-13.März 2022 verschoben. Stattdessen stellen wir ab dem 15.10.2020 ein Virtuelles Flöten Festival auf unsere Website: www.floete.net. Dort finden sich Konzertbeiträge, Tutorials, Workshops, pädagogische Beiträge etc. Bis jetzt haben wir von internationalen Künstlern und Pädagogen ca 70 Videos erhalten. Dieses Virtuelle Flöten Festival bleibt über einen längeren Zeitraum im Netz stehen und wird ständig erweitert als eine große Online-Bibliothek über Flöte und Flötenspiel.
Die DGfF ist im Vorstand des European Flute Council (EFC) vertreten. Neben einem regen europäischen Austausch unterstützt der EFC europäische Flötengesellschaften und veranstaltet jährlich mit diesen zusammen Festivals. Wegen Corona wurden die nächsten europäischen Festivals in Albanien und Portugal auf April und August 2022 verlegt.